Day 10: Zieleinfahrt mit leichtem Dachschaden

Die Nacht in Aberdeen war etwas kurz, die letzte Etappe nach Edinburgh Gott sei Dank auch  😛 . Über den Firth of Forth ging es erst einmal direkt zum Hotel für eine Autogrammstunde für die angereisten Fans (und endlich mal wieder ‘nen Burger im Big Lebowski Themenrestaurant).

Erfolgreich vollgefressen ging es zurück zum Jag. Zu fünft haben wir das maximal zugelassene Gesamtgewicht des Jag locker erreicht — was sich während der Fahrt zum Zielort am Melville Castle bei jeder Bodenwelle bemerkbar gemacht hat. Nach 15km waren wir durch Metallabrieb an Auspuff & Co. circa 250g leichter als zuvor.

Zur wichtigen Zieleinfahrt wurde der Jag natürlich noch gepimped. Die deutschen Fans haben sich quasi als Kühlerfiguren angeboten, bzw. als “überfahrene” Ritter. Mit Schwertern dekoriert lagen sie zu zweit auf der Haube, mit dem Dritten auf dem Dach des Jag drapiert. Das Dachblech hat sich dadurch kurzzeitig zur Badewanne verformt (was aber später mit ein paar beherzten Schlägen wieder zu richten war 🙂 ). Zum “Best Pimp” wie im Vorjahr hat es leider nicht geführt, aber wohl nur, weil es einfach zu verdammt geil war und man nicht immer nur die Nieder-Eschbacher gewinnen lassen kann. Mit ca. 450 von 900+ möglichen Rallyepunkten hat es zum Gesamtsieg aber auch nicht gereicht. Hätten wohl doch mal jeden Abend im Regen pennen sollen, das gibt massiv Punkte.

Am Abend dann noch ein paar Bierchen in Edinburgh (die “Bier-Elster” blieb sich treu und hat einen fetten Stapel Bierdeckel der Lieblingsmarke mitgehen lassen) und ein traditionell schottisches Abendessen. Sieht merkwürdig aus, schmeckt aber. Die Einheimischen nennen es “Pizza”. Diese verrückten Schotten, die essen alles.

Day 9: Unfreiwillige Abstinenz am Spey

Das B&B-Zimmer hat die letzte Nacht erfreulicherweise heil überstanden — fast alle Bierflecken ließen sich wegwischen. Entlang der Küste ging es nach Inverness, im weiten Bogen vorbei an Loch Ness (wo sich die Touribusse stapeln) und direkt auf die Whisky-Route durch Speyside.

Unsere großen Pläne für einen weiteren Whisky-Brunch gingen leider nicht auf. Macallen hat erstaunlicherweise sonntags geschlossen. Glenfarclas auch. Wenigstens gab es ein paar Bilder von verschlossenen Türen fürs Album. (Wie wir später lernen mussten, haben nicht alle Brennereien sonntags geschlossen — nur die, die wir uns ausgesucht haben 😉 ) Tja, Pech im Spiel = Glück in der Liebe.

Weiter durch Cairngorms National Park, ein faszinierender landschaftlicher Übergang von kargen Highlands zu grünen Wiesen und Wäldern. Und hintern den Cairngorms Bergen bei den sieben Zwergen liegt dann auch direkt Aberdeen. Eine Stadt, die alle Clichés über Schottland und seine Menschen vereint. Aber gut Feiern kann mann :-). Dort angekommen haben wir unsere Abstinenz wieder abgelegt und ein paar der ortstypischen Biere probiert. Drei Barkeeper haben uns auch Gläser als Souvenirs mitgehen lassen (der letzte allerdings unfreiwillig — die “Bier-Elster” hat wieder zugeschlagen).

Day 8: Wir treiben’s auf die Spitze hoch

Heute Morgen ging es nach dem Aufstehen erstmal zum örtlichen Supermarkt: Kleinen Frühstückssnack und Sandwiches für die Mittagspause einkaufen.

Bei Regen und Nebel immer weiter die Küste entlang Richtung Norden. Die Strecke wurde von schottischen Touriminister die “North Coast 500” getauft, in Anlehnung an die “Route 66” in Amerika. Ist auch so ähnlich, nur 100x kürzer, weitgehend einspurig, arschkalt und mit Campervans statt Harleys. Aber fast genauso. Anbei als Beweisfoto ein Panorama-Beispiel (Achtung: 10MB) von der Strecke.

Angekommen in John o’ Groats, dem fast nördlichsten Punkt des britischen Festlands, mussten erstmal die obligatorischen Touristenfotos gemacht werden. Und die Toiletten waren sehr sauber.

Ab geht die Reise wieder Südwärts. Zum zeitigen Abendessen in Wick (lecker Haggis und Chicken Jalfrezi im Pub) angekommen, ging es weiter zur unser B&B Unterkunft in Latheron. Es gab eine warmherzige, wenn auch etwas über unser Erscheinungsbild verwunderte, Begrüßung der Hausherrin. Ausgestattet mit hastig gekühltem Büchsenbier und Knabberzeug wurde der Tag auf dem sehr gepflegten Zimmer — inmitten von Rüschenkissen — beendet. Ob das Zimmer und die Kissen am nächsten Morgen immer noch so toll aussehen, kann an dieser Stelle noch nicht beantwortet werden.

Day 7: Nothing but blue Skye

Heute war frühes aufstehen angesagt. Unsere Fähre zur Isle of Skye hat pünktlich um 7:40h abgelegt. Nach 40 Minuten ruhiger Fahrt mit wuseligen Chinesen und hupenden Autoalarmanlagen ging es von Bord. Endlich hat es mal nicht permanent geregnet — Der Himmel war zwischenzeitlich sogar mal blau.

Erstes Ziel in den frühen Morgenstunden war die Distillerie Talisker. Pünktlich 9.30h wurden die heiligen Hallen betreten. Da ein altes schottisches Gesetz es erst erlaubt, ab 10h Alkohol zu verkaufen, musste die Zeit überbrückt werden. Eine kleine Verkostung des Haustropfens lies die Zeit wie im Fluge vergehen. Exakt 10h verfiel ein Teammitglied in Kaufrausch.

Weiter zu ersten Tagesaufgabe: Eilean Donan Castle (bekannt aus dem Film Highlander). Alles voll mit Touristen — Foto und schnell weiter.

Die zweite Road Misson führte uns über den Bealach na Bà Pass (Achtung: 20MB Link) bis nach Applecross. Hier auf den grundsätzlich einspurigen Straßen gibt es immer wieder das eine oder andere Erlebnis mit dem Gegenverkehr. Weiter, immer der schönen Küste entlang, bis nach Ullapool. Erstmal lecker essen, bisschen Haggis, Fisch und Burger. Echtes schottisches Bier gab es natürlich auch. (Und irisches. Und englisches. Und holländisches.)

Day 6: Von Daniel Craig zu Sean Connery

Nach zwei Glasgowkaffee ging die Reise in Richtung Highlands, vorbei am Loch Lomond (hier wird der Aldi-Whisky gebrannt 🙂 ) und wunderschöner Landschaft hin zur Road Mission des Tages: Ein schöner einspuriger Track durch ein Tal in toller Highlands-Kulisse. Aufgabe war ein Foto mit Campingflair am Wasser. Was aber wohl nur die wenigsten wussten: Genau auf dieser Straße ist eigentlich nur ein Foto wichtig.

(Der Wert vom Jag ist hierdurch um ein vielfaches gestiegen. Von den Schuhen, die dieses Stück Gras berührt haben, wollen wir gar nicht reden.)

Weiter zum Mittagssnack ins Clachaig Inn. Nebenan sollte eigentlich die Original-Hütte von Hagrid aus den Harry Potter Filmen stehen. Entweder waren wir blind, zu schnell oder das Ding steht nicht mehr. Egal, weiter auf Harry Potters Spuren schnurstracks nach Glenfinnan zum Viadukt. Eingestellt auf ein schnelles Foto der Brücke aus der Filmkulisse wurde dann doch plötzlich ein kleines Filmchen draus 🙂

Letzte Tagesetappe war die 2. Party mit allen Teams. Vorbelastet von der ersten Feier, wurden diesmal Hotelzimmer gebucht. Beim Grillen und Bier wurde sich auf die Highland Games eingestimmt. Hier könnten wir leider nur die erste Runde überstehen. Beim Tauziehen haben wir kräftig Sand gefressen. Lustig war es trotzdem. 😀